Ein grüner Landkreis auf dem Weg zum grünen Wasserstofflieferanten
Unter Federführung der Wirtschaftsförderung Wesermarsch GmbH wird der Landkreis Wesermarsch zum Kompetenzstandort für technologische, produktionsaffine und logistische Anwendungsbereiche rund um die Wasserstoffwirtschaft entwickelt. Mit diesem Ansatz sollen sowohl die notwendigen Klimaschutzbelange berücksichtigt, als auch die Chancen einer gut ausgebauten Wertschöpfungskette genutzt werden, um eine nachhaltige Wirtschaftsentwicklung mit zukunftsfesten Arbeitsplätzen zu sichern.
Um die Energieregion Wesermarsch zu realisieren, nutzen wir ein Netzwerk aus Wirtschaft, Wissenschaft und öffentlicher Hand. So lassen sich die individuellen Wünsche, die fehlenden Erfahrungen und mögliche Hemmnisse in den Genehmigungsverfahren erfolgreich in praktische Erfolge überführen.
Es sind bereits einige Projekte und Initiativen im Landkreis und darüber hinaus aktiv. Mit diesen stehen wir in einem engen Austausch. Dazu gehört u.a. die "H2 Marsch Wasserstoffallianz Wesermarsch", eine Initiative lokaler Unternehmen aus dem Landkreis.
Die Energieregion Wesermarsch nimmt bei ihrer Entwicklungsperspektive die lokalen Rahmenbedingungen, die regionale Einbettung und die nationalen Zielvorstellungen der Bundesregierung in den Blick. Es geht somit nicht nur um die lokale Absicherung CO2-neutraler Energieversorgung in der Zukunft sondern auch darum, die Ressourcen für die Region insgesamt zur Verfügung zu stellen.
Die Wirtschaftsförderung Wesermarsch ist Partner des im Mai 2023 gestarteten Interreg-Projektes North Sea Region GRITH (Green Renewable Industrial Transition Hotspots). Das Projekt läuft insgesamt über 36 Monate. Das Gesamtvolumen des Projekts beträgt 470.000 Euro, wovon insgesamt 60 Prozent gefördert werden. Projektpartner sind, neben der Wirtschaftsförderung Wesermarsch, die Provinz Drenthe und die Gemeinde Emmen (Niederlande), die Stadt Mechelen (Belgien), die Stadt Boras (Schweden), die Gemeinde Velje (Dänemark), das Energiecluster Poleenergie aus Dünkirchen (Frankreich) sowie der Landkreis Emsland.
Ziel des Projekts ist es, den Anteil erneuerbarer Energien an der Energienutzung in den verschiedenen Industrie- und Gewerbestandorten der acht Partnerregionen um 40 Prozent zu steigern. Der Fokus auf Industrie-Hotspots ergibt sich aus den dort vorhandenen Chancen, in energieintensiven Branchen einen größtmöglichen Einfluss auf die Erreichung der von der EU bis 2050 geplanten Klimaneutralität nehmen zu können. Folgende Maßnahmen sind in GRITH enthalten:
- Die Entwicklung einer gemeinsamen Strategie um Industriestandorte bei der Energietransformation zu unterstützen
- Entwicklung von Modellen und Lösungen zur Erhöhung der Energieeffizienz, Produktion, Speicherung und Verteilung erneuerbarer Energien im Kontext steigender Energiepreise
- Erhöhung der Bereitschaft von lokalen Behörden, Industriestandorten und Unternehmen in Kreislauf- und nachhaltige Energiesysteme zu investieren
Hier geht es zur Projektwebsite: Green Renewable Industrial Transition Hotspots GRITH | Interreg North Sea
Der Anfang ist gemacht: Bei der EWE in Huntorf/Stadt Elsfleth wird bereits Wasserstoff produziert und zum Betanken von PKWs bereitgestellt.
Zum heutigen Zeitpunkt stellt der Landkreis rund 82 Prozent der elektrischen Energie (aller Erzeugerarten) für seine Bürger und die Wirtschaft zur Verfügung. 76 Prozent der elektrischen Energie stammen aus erneuerbaren Energien. Der Anteil der erneuerbaren Energieanlagen an dem gesamten elektrischen Energieertrag liegt im Landkreis bei rund 92 Prozent. Diese Kapazitäten wollen wir zukünftig auch in Richtung Wasserstoff einsetzen.
Strategiekonzept zur Neuausrichtung der zukünftigen grünen Energiewirtschaft im Landkreis Wesermarsch hier herunterladen.