Projekt bietet der Landwirtschaft vielfältige wirtschaftliche Perspektiven
Das Vorhaben wird durch das AWI aus Bremerhaven umgesetzt – die Wirtschaftsförderung Wesermarsch GmbH hat den Förderantrag bei der Metropolregion Nordwest gestellt – Projekt will Beitrag zur Klimaanpassung leisten
Wesermarsch/Metropolregion. Eine biologische Entsalzungsanlage via Mikroalgen im industriellen Maßstab zu entwickeln und testen ist das Anliegen eines Projektes, das durch die Metropolregion Nordwest eine umfängliche Förderung erhält. Gestern wurde im Rahmen einer Feierstunde der Bescheid offiziell an die Wissenschaftler vom Alfred-Wegener-Institut Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung/AWI aus Bremerhaven übergeben. Die Wirtschaftsförderung Wesermarsch GmbH war Antragsteller für das Projekt mit dem Titel „Entwicklung einer auf Mikroalgen basierenden biologischen Entsalzungsanlage in der Metropolregion Nordwest“ bei der Metropolregion und unterstützt das Projekt im Rahmen seiner Möglichkeiten bei der erfolgreichen Umsetzung.
Landwirtschaft auf dem Grünland eine innovative und nachhaltige Perspektive geben
Von diesem Projekt wird der Landkreis Wesermarsch profitieren, denn es will dem artenreichen Lebensraum sowie der Landwirtschaft auf dem Grünland eine innovative und nachhaltige Perspektive geben. Die Ausweitung der Brackwasserzone ins Landesinnere versalzt die Grabensysteme und durch Wasserknappheit ist die Biodiversität des Naturraums akut gefährdet. Dies betrifft nicht nur den Landkreis, sondern alle küstennahen Regionen.
Mikroalgen sollen wirtschaftliche Perspektiven eröffnen
Mikroalgen können nicht nur Salze aufnehmen, sondern binden auch Kohlenstoffdioxid. Zudem sind sie nachgefragte Produkte für die Lebensmittel-, Kosmetik- und Pharmaindustrie. Damit eröffnen sich den Landwirt:innen perspektivisch neue Geschäftsmodelle. Zusätzlich benötigt die biologische Entsalzung im Vergleich zur physikalisch-chemischen Entsalzung erheblich weniger Energie.
„Mit dem Projekt sind große Hoffnungen verbunden. Unser Landkreis ist stark landwirtschaftlich geprägt. Gelingt das Vorhaben, wird es nur Gewinner geben. Für die Höfe bieten sich neue Perspektiven im Bereich der Wasserversorgung von Nutztieren und auch die Flora und Fauna wird profitieren. Es handelt sich um ein naturnahes, wegweisendes Projekt, welches auch in der Wasserstofferzeugung eine großartige Rolle spielen kann“, ist Landrat Stephan Siefken überzeugt.
Staatsrätin Gabriele Nießen von der Senatorin für Klimaschutz, Umwelt, Mobilität, Stadtentwicklung und Wohnungsbau der Freien Hansestadt Bremen gratulierte zum erfolgreichen Antrag und stellte heraus, dass „durch diesen praxisorientierten Ansatz mit hoher wirtschaftlicher Implikation, die Metropolregion Nordwest Vorreiterin für den pragmatischen Umgang mit Klimafolgen werden“ können
Beim AWI liegen die fachliche Leitung und Durchführung des Vorhabens in den Händen von Dr. Stephan Ende und Dr. Joachim Henjes: „Wir möchten mit diesem Projekt zeigen, dass es kreative Lösungen gibt, mit der zunehmenden Versalzung küstennaher Regionen umzugehen und sind der Überzeugung, dass Mikroalgen hier ein zentraler Teil der Lösung sein werden“, sind sie sich sicher
Projekt erhält neben der finanziellen Förderung aus dem Förderfonds der Metropolregion Nordwest eine weitere Unterstützung durch den Oldenburgisch-Ostfriesischen Wasserverband.
Ferner gibt es ein umfängliches Partnernetzwerk aus dem In- und Ausland. Aus der Region dabei sind u.a. das Grünlandzentrum Niedersachsen-Bremen, der Kreislandvolk Wesermarsch und Kreislandvolk Friesland, der Wasserverbandstag Niedersachsen-Bremen-Sachsen-Anhalt, 3N Kompetenzzentrum und WaddenSea Forum sowie die Landwirtschaftskammer Niedersachsen und der Landwirtschaftlicher Hauptverein Ostfriesland
Bildunterschrift:
v.l.: Dr. Frank Ahlhorn/Wadden Sea Forum e.V., Tobias Busch/Wirtschaftsförderung Wesermarsch GmbH, Dr. Joachim Henjes/AWI, Olaf Sonnenschein/OOWV, Prof. Dr. Lutz Stührenberg/Wirtschaftsförderung Wesermarsch GmbH, Stephan Siefken/Landrat Landkreis Wesermarsch, Gabriele Nießen/ Staatsrätin Senatorin für Klimaschutz, Umwelt, Mobilität, Stadtentwicklung und Wohnungsbau der Freien Hansestadt Bremen, Dr. Stephan Ende/AWI.
(Foto: Metropolregion Nordwest/Bilderwerk)